Ein Festival besuchen – Vorbereitung & Verpflegung [Pt. 2]

Wie ihr in meinem ersten Teil schon gelesen hat, sollte es in diesem Jahr zu Rock am Ring gehen. Ich war mehr als aufgeregt, jedoch konnte ich mich eigentlich kaum vorbereiten. Vielmehr saß ich bis kurz zum Schluss ahnungslos da und habe überlegt, was ich überhaupt vorbereiten kann und muss. Wir haben lange überlegt, was wir beachten müssen, was wir mitnehmen müssen, woran wir denken müssen und wie man sich überhaupt auf so ein Festival vorbereitet. Aber letzten Endes war es dann doch ganz harmlos. Und unspektakulär. Wir haben früh die Entscheidung gefällt, in einer Pension anstatt auf dem Zeltplatz zu übernachten. Somit war das Thema schon mal relativ kurz und schmerzfrei abgehakt. Eine Sorge weniger. 😀

Ein großer, sehr unsicherer Faktor war bis zum Schluss das Wetter. Wenn man Festival-Tickets kauft, geschieht das in der Regel sehr weit im Voraus. Wir haben unsere Tickets bereits im Januar gekauft. Die Entscheidung fiel bei mir einzig und allein wegen dem grandiosen Line-Up an Superstars. Bis kurz vorher spielter der Wetterbericht wie zu erwarten komplett verrückt. Der Nürburgring ist leider für seine Wetterkapriolen bekannt, sodass wir nicht wussten, was uns erwartet, bis wir letztlich da waren und es einfach über uns haben ergehen lassen. Wir haben uns einigermaßen gut vorbereitet und wurden Gott sei Dank vom Wettergott verschont. Wir kamen im strömenden Regen an, betraten das Festival-Gelände mit leichtem Nieselregen und verließen es mit einem kräftigen Sonnenbrand (trotz mehrfachem Eincremen!). Die mitgebrachten Regencapes kamen nur einmal zum Einsatz, die Gummistiefel gar nicht. Und das obwohl wir uns so unglaublich viel Mühe gegeben hatten beim Bemalen. 😀

Ansonsten haben wir alles Mögliche an Klamotten eingepackt. Alles in jedem Fall Zwiebellook tauglich. Und so hielten wir es auch die drei Tage. Wir zogen kurze, leichte Tops unten drunter, darüber das Festival-Shirt und darüber einen Pullover oder eine Jacke. Diese Taktik hat sehr gut funktioniert und dank des Schließfaches (welches letztlich jedoch kaum genutzt wurde, weil es einfach zu weit weg war, um mal eben seinen Pullover reinzulegen) und der Rucksäcke gut umsetzbar. Die größte Frage war bei mir die Wahl der Schuhe. Da mir klar war, dass wir den ganzen Tag stehen würden und meine Füße mich abends wohl umbringen würden, entschied ich mich am Freitag für meine bequemen Reitstiefeletten (ich hätte nie gedacht, dass ich sie mal so zweckentfremden würde 😀 ), da diese wasserfest waren. Samstag und Sonntag kam die Sonne raus und ich konnte auf meine Turnschuhe umsteigen. Damit bin ich gut durch die Tage gekommen. Auf Sandalen oder Flip Flops würde ich grundsätzlich verzichten, dafür sind einfach zu viele Menschen unterwegs und diese sind ja in der Regel auch kaum tanztauglich in größeren Menschenmassen. 😀 Folgende Liste kann ich euch also für die Frage „Was ziehe ich heute an“ empfehlen:

  • leichte Tops / dünne Shirts
  • T-Shirts (mit oder ohne Ärmel)
  • Pullover
  • Jacke (ggf. wind- und wetterfest)
  • Jeans (für jeden Tag eine und je nach Wetter in der entsprechenden Länge)
  • Turnschuhe
  • wetterfeste Schuhe / Boots
  • Gummistiefel

Kommen wir zum Punkt Verpflegung auf dem Festivalgelände. Eins vorweg: niemand verhungert oder verdurstet dort. Ganz im Gegenteil. Bei RaR gab es so unfassbar viel Auswahl, zweifelsohne war nicht alles gut oder sein Geld wert, aber wir sind gut über die Runden gekommen, ohne uns in den finanziellen Bankrott zu schießen. Fairer Weise muss ich dazu sagen, dass wir in unserer Pension ein sehr gutes Frühstück inklusive hatten und das auch ausgenutzt haben. Wir haben uns daher vormittags (die Frühstückszeiten wurden für die Festivalbesucher extra um eine Stunde bis auf um 11 Uhr verlängert) ordentlich den Bauch gestärkt und brauchten dann meist nur noch einmal ein gutes Mittagessen, was sich zeitlich meist in den Abend gezogen hat. Irgendwie isst man auch nicht wirklich viel auf einem Festival. War zumindest bei uns so. An Vielfalt hat es definitiv nicht gemangelt. Es gab von Nudeln (chinesisch oder normal) über Döner, Pommes und Burger bis hin zu Veganem und Vegetarischem Irgendwas für jeden Geschmack etwas. Das Gleiche galt für das Trinken. Okay, das ist jetzt auch sicherlich nicht so schwer wie jeden geschmacklichen Charakter beim Essen zu beglücken, aber auch hier war für jeden etwas dabei. Neben den klassischen Bierwagen mit Bier, Cola & Co. gab es Energy-Drinks, ein Jägermeister-Haus, Kaffee-Stände und was das flüssige Herz sonst noch begehrt. Was ich jedoch besonders gut fand und was aufgrund der steigenden Temperaturen absolut angebracht und wichtig war, waren die vielen kostenlosen Wasserstände. Man konnte an den zahlreichen Merchandise-Ständen sogenannte Waterbags kaufen – durchsichtige Plastebeutel, in die man sich das Wasser einfüllen konnte. Zwar haben diese mit 250 ml nicht das größte Füllvermögen, aber es reicht aus, um sich erstmal wieder mit ein wenig Wasser zu versorgen. Und es gab wirklich gefüllt alle drei Meter einen Stand bzw. eine Möglichkeit, wo man das Wasser auffüllen konnte.

Es hat uns also an nichts gefehlt. Nun konnte das Festival des Jahres also starten. Wie es musikalisch gesehen war, wen wir alles gesehen haben und ob ich wieder hinfahren würde – das erfahrt ihr im dritten und letzten Teil.

Was ist dieses Instagram und was macht es mit uns?

Genau diese Zeilen habe ich letztens meiner Freundin geschrieben. Eine Freundin, die genau versteht, was ich derzeit durchmache. Denn sie ist in derselben Phase. Oder zumindest in der selben emotionalen Lage. Es ist eine sehr besondere Freundschaft entstanden, die hauptsächlich natürlich von unserer beider Liebe und Leidenschaft zu dieser einen Band geprägt ist. Wenn wir über unsere Gefühle, unsere Trauer, aber auch über unsere schönen Momente reden, dann sind wir in einer anderen Welt. Umso schöner ist es natürlich, wenn man dann kleine Dinge miteinander feiern kann, die für jeden anderen absolut nicht nachvollziehbar sind. So erging es mir eines Tages auf Arbeit, als mein Handy mir folgendes anzeigte:

Für all jene, die jetzt genauso auf den Bildschirm starren, wie die meisten, denen ich das gezeigt habe: der Instagram-User „talinda320“ ist keine geringere als die Witwe von Chester, Talinda Bennington. Ich finde es immer wieder unfassbar, wie sehr diese sozialen Medien Menschen auf dem gesamten Globus miteinander verbinden können. Ich meine, ich sitze hier in Hamburg vor meinem Handy, sehe ihren Beitrag auf Instagram und antworte einfach so, ohne mir groß Gedanken zu machen. Es war ein Bild von einem Pferd. Talinda (und auch Chester) liebt Pferde und sie hat geschrieben, wie sehr sie entspannen kann und auf dem Rücken eines Pferdes auch einfach mal den Kopf ausschalten kann. Und genau das habe ich bestätigt. Allein die Tatsache, dass sie meinen Kommentar unter den vielen anderen gelesen hat, fand ich schon toll. Das es ihr aber auch gefällt, hat mich richtig gefreut. Manch einer mag sich jetzt vielleicht denken, ich bin komplett bescheuert (würde ich selbst übrigens auch sofort bestätigen 😀 ) aber mal ganz im Ernst? Sind es nicht die kleinen Dinge im Leben, die uns immer wieder erfreuen? Für mich ist es eben so etwas. Es sagt mir, dass sie auch wirklich ihre Kommentare liest und weil ich weiß,  dass sie nicht einfach alles mit einem „Gefällt mir“ markiert, bedeutet es mir noch mehr.

Das Gleiche gilt für Mike. Er hatte letztens auf Twitter in einem Tweet geschrieben, dass wir uns sicher sein können, dass es wirklich von ihm kommt, wenn sein Account etwas liket und er selbst seinen Account betreut. Auch Dave „Phoenix“ ist sehr aktiv auf Twitter und Instagram und kommuniziert mit seinen Fans. All diese Kleinigkeiten zeigen mir, dass sie bei uns sind. Sie haben ihre Fans und Unterstützer nicht aufgegeben und sie wissen es sehr zu schätzen, wie sehr die gesamte LP Family zusammenhält. Das gilt natürlich auch für Talinda. Sie alle wissen es. Wir sind für sie da. Und sie geben das an uns zurück. Selbst wenn es nur durch ein kleines „I like“ ist. Menschen wie ich freuen sich darüber. 🙂

Aber das ist nicht die einzige Erfahrung, die ich mit bekannten Persönlichkeiten machen durfte. Kurz nach Chester’s Tod habe ich einige Fotos auf Instagram gepostet. Daraufhin zeigte mir mein Handy folgendes an:

Tja, auch da war ich natürlich mehr als begeistert. Und wieder die Erläuterung für die meisten von euch: Dead by Sunrise ist das Solo-Projekt von Chester gewesen. Sie haben zusammen ein Album raus gebracht und kannten sich viele Jahre, aus denen eine enge Freundschaft entstanden ist.

Und noch ein Like hat mich vor nicht allzu langer Zeit erfreut. Es kam von einem Vertrauten der Band Avenged Sevenfold – Dan „Dan the Body“ Abell. Er hat eines meiner Bilder gelikt, auf welchem ich mein neuestes Bandshirt zeige (natürlich das A7X-Shirt).

Wenn solche Dinge passieren, erstaunt es mich immer wieder, wie weit unsere Welt doch mittlerweile vernetzt ist. Jeder kann quasi mit jedem in Kontakt treten, egal wie viele Kilometer einen physisch voneinander trennen. Das ist für mich immer wieder faszinierend. Zumal es innerhalb von Minuten geht. Früher hat man Mails geschrieben, doch bis man die alle gelesen und beantwortet hat, dauert es schon mal Stunden, Tage oder gar Wochen. Vor drei Jahren habe ich meine Bachelor-Arbeit über ein ähnliches Thema geschrieben: wie Social Media sich künftig in der Unternehmenswelt durchsetzen werden. Da war mir das Ausmaß jedoch bei weitem noch nicht so bewusst, denn damals habe ich diese Kanäle noch nicht so ernst genommen und erst recht nicht so häufig benutzt wie heute. Mittlerweile gehören sie zu meinem Alltag. Vor allem auf Instagram bin ich täglich, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Es gibt immer wieder neue Fotos und Videos, man ist durch die Insta-Stories live dabei, wenn jemand mit dem Hund spazieren geht oder mit dem Pferd auf einem Turnier unterwegs ist. Und auch ich nutze die Insta-Stories. Mehr schlecht als recht, aber darauf kommt es mir nicht an. Ich mag es, verschiedene und auch zum Teil mir fremde Leute an meinem Leben teilhaben zu lassen. Natürlich teile ich nicht alles und jede Minute, aber besondere Momente oder einfach nur Gedanken schaffen es schon mal in meine Story. Da ich zwei Accounts habe (einen für den Blog und einen privaten), kann ich entscheiden, wer meine Postings und Stories sieht. Poste ich etwas aus der Heimat, dann landet das auf meinem privaten Account. Alles rund um Hamburg, Daiquiri oder Musik landet meistens auf dem Blog-Account, auf dem ich dann auch mit entsprechenden Hashtags arbeite und Personen oder Orte verlinke. So kommt man mit den unterschiedlichsten Personen in Kontakt und lernt immer wieder neue Profile kennen. Das Interaktive ist eben das A und O wovon letztlich alle sozialen Medien leben. Wer täglich etwas postet und recht eintönig postet, der hat viele Follower. Bei mir schwankt die Follower-Anzahl, da meine Posts eben auch unterschiedlich sind. Ich poste nicht nur Pferdebilder oder nur Musikbilder etc. Bei mir ist die Art der Postings bunt gemischt und variiert in meinem Erlebten. War ich in der Stadt unterwegs, gibt es davon Fotos oder Videos. Jeden Mittwoch poste ich einen Beitrag zum „Musik-Mittwoch“. Mal werden diese Postings gut angenommen, mal erhalten sie kaum Zuspruch. Das ist das traurige Leben als Blogger bzw. Instagram-User. Aber wie schon gesagt, mir macht es nichts aus, im Endeffekt erfreue ich mich wohl am meisten selbst an meinen Beiträgen. Denn sie sind mein digitales Tagebuch und erinnern mich am Ende eines Jahres oder Monats an das Erlebte. Ich kann alles Revue passieren lassen und mich daran erinnern, auch wenn ich es aus welchem Grund auch immer schon wieder vergessen habe. Und wenn dann noch so Kleinigkeiten passieren, wie eben die Likes oder Following-Nachrichten von Personen, die mich bewegen oder in irgendeiner Weise besonders berühren, ist das ein sehr angenehmer Zusatz und positiver Beigeschmack.

Nun möchte ich aber von euch wissen: wie ist das bei euch? Hattet ihr auch schon solche „Erlebnisse“? Erzählt mir davon. Ich bin gespannt, welche Kleinigkeiten für euch wichtig sind / waren. 🙂