Hamburg Polo Club-Meisterschaften

Das Schöne an einer Großstadt ist die Vielfalt an sportlichen Veranstaltungen. Hamburg ist da natürlich keine Ausnahme, ganz im Gegenteil. Es gibt wohl kaum mehr sportliche Highlights als in der schönsten Stadt der Welt. Und da ich ja vieles ausprobieren möchte, habe ich mich im Mai unter die Polo-Fans gemischt. Im Hamburger Polo Club in Klein Flottbek wurden die Hamburger Club-Meisterschaften ausgetragen.

Der Polo Sport

Polo ist ein Mannschaftssport, der auf Pferden ausgetragen wird. Es treten zwei Mannschaften mit jeweils vier Spielern gegeneinander an. Ziel des Sports ist es, einen Ball mit langen Holzschlägern in das gegnerische Tor zu schlagen. Die Tore sind dabei keine herkömmlichen Tore, sondern zwei Pylonen, die an den kurzen Seiten mittig aufgestellt sind. Gespielt wird auf einem meist 300 x 200 yd (Yards) großen Spielfeld, welches von den sogenannten Boards (ca. 30 cm hohe, hölzerne Bretter) an den langen Seiten begrenzt wird. Ähnlich dem American Football gibt es auf dem Spielfeld mehrere gedankliche Linien – die Mittellinie sowie in jeder Spielhälfte die 60-Yards-, 40-Yards- und 30-Yards-Linie.

Spielregeln

Zwei Mannschaften zu meist vier Spielern treten in mehreren Chucka (Zeitabschnitte, auch Chukker oder Chukka geschrieben) gegeneinander an. Jedes Chucka dauert sieben Minuten, kann aber nach Erklingen der Glocke um weitere 30 Sekunden verlängert werden. Dies ist nur möglich, wenn der Ball im Spiel ist, nicht die Bande berührt oder ins Aus gerät. Ein Foul beendet das Chucka ebenfalls. Ein Spiel dauert zwischen vier und acht Zeitabschnitten. Nach jedem Tor wechselt die Spielrichtung, um die Bedingungen (Sonnenstand oder Gefälle) für alle gleich zu halten. Der Ball wird vom ebenfalls berittenen Schiedsrichter in der Spielfeldmitte eingeworfen.
Die Pferde müssen regelmäßig getauscht werden, da kein Pferd in zwei aufeinander folgenden Chuckas geritten werden darf. So muss jeder Spieler mit mindestens zwei Pferden an den Start gehen.

Die Pferde

Polo-Pferde sind schon etwas anders als „normale“ Pferde. Es gibt sogar eine eigene Rasse, das argentinische Polopony. Diese Kreuzung aus Vollblütern und Criollos ist schnell, robust und besonders für diese doch recht harte Sportart geeignet. Sie sind unerschrocken, wendig und ausdauernd.
Um sie bestmöglichst im Spiel zu schützen, trägt jedes Pferd Beinschutz (oftmals werden die Beine bandagiert und darüber mit Hartschalen-Gamaschen geschützt) sowie einen hochgebundenen Schweif. Den Pferden, die ich gesehen habe, wurden die Mähnen abgeschoren, da diese ebenfalls hochgebunden bzw. eingeflochten werden müsste. Offenes Langhaar ist eine viel zu große Gefahr, weshalb ich das durchaus nachvollziehen kann.
Die Polosättel sind sehr flach und erinnern fast an die Rennsättel der Vollblüter. Sie haben jedoch sehr große, flache Pauschen, um den Reitern möglichst viel Halt bei ihren Stunts auf dem Pferd zu unterstützen. Neben den normalen Gebissen (für mich sah das fast nach Wassertrensen mit großen Gebissringen aus) sind zwei Zügel eingeschnallt. Einer dient als eine Art Schlaufzügel, der andere geht über das Genick durch den Gebissring. Beides sieht nicht sonderlich schön aus, aber darüber lässt sich ja bekanntlich immer streiten. Es dient letztlich einem Nutzen: schnelle Richtungswechsel ohne große Zeitverluste.

Club-Meisterschaften

Für mich war es der erste Besuch eines Polo-Spiels. Umso beeindruckter war ich von der ungezwungenen Umgebung. Ich dachte doch, dass das Publikum eher speziell wäre. Bis auf einige wenige Sonderheiten liefen da tatsächlich bodenständige Familien, Paare und Einzelpersonen rum, mit Kindern, Großeltern und Hunden. Also gar nicht so Schicki-Micki wie gedacht.
Das Wetter spielte ebenfalls mit, die Sonne wechselte sich angenehm mit Wolken ab und ich konnte einen spannenden Sonntag auf dem Polo-Feld verbringen. Insgesamt war ich sehr beeindruckt, wie rasant das Spiel zugeht. Es ist absolut faszinierend, wie unbeirrt die Pferde fast aufeinander zugehen, sich teilweise sogar rangeln und im Vollspeed über das Feld galoppieren. Ebenso interessant sind die schnellen Pferdewechsel – auch teilweise während des Chuckas. Für mich steht fest, dass ich mir definitiv noch ein weiteres Polo-Spiel anschauen werde – zumal ich ja in Hamburg direkt an der Quelle wohne.

Ein paar Impressionen findet ihr hier:

Harley Days Hamburg 2017

Ich habe ja eine Schwäche für Pferde. Und laute Motoren. Ja, ich gebe es zu. Aber nicht alle Autos oder Motorräder sind toll, am liebsten mag ich wirklich die lautesten. Somit war es recht logisch, dass ich mir letztens die Parade der Harley Days angeschaut habe.

Was sind die Harley Days?

Die Harley Days sind ein Motorrad-City-Event, welches jedes Jahr im Sommer in Hamburg stattfindet. Dabei treffen sich allerhand Besucher auf einer 40.000 m² großen Fläche, dem Harley Village zum Sehen und Gesehen werden. Weitere Informationen findet ihr hier.

Die Harley Days Parade

Sonntags findet dann immer das Highlight der Harley Days statt: die Parade durch die ganze Stadt. Und das ist wirklich etwas, was man mal gesehen und auch gehört haben muss. Der Sound von mehreren Tausend Bikes ist richtig toll und macht einfach nur Spaß. Ich liebe das laute, harte Knattern der Motorräder und davon gibt es bei so einer Parade einige. Das war schon ein tolles Erlebnis. Die schönsten Momentaufnahmen habe ich euch in Fotos festgehalten.