#TBT Jahresrückblick – das war mein 2015

Wahnsinn, wie die Zeit vergangen ist. Pünktlich zum Jahreswechsel möchte ich mich noch einmal bei euch melden und das vergangene Jahr Revue passieren lassen…
Was ist alles geschehen dieses Jahr? Wo war ich überall? Was habe ich erlebt? Was habe ich erreicht?
Sicherlich gab es noch viel mehr, was dieses Jahr passiert ist, doch sind dies die einschneidenden Erlebnisse, die mir in Erinnerung geblieben sind.
Zunächst möchte ich wieder einige Begriffe aufgreifen, die mir in diesem ereignisreichen Jahr begegnet sind:

Je suis Charlie • Germanwings 4U9525 • VW-Skandal • Euro-Krise • Hitzerekord im Sommer • Flüchtlingskrise • Blutmond • Krisenherd Syrien • Pegida • Sonnenfinsternis • Erdbeben in Nepal • Günter Grass • Fifa-Skandal • 70 Jahre Kriegsende • Queen Elizabeth zu Besuch in Deutschland • Grexit • Refugees welcome • Flugzeugabstürze (Taipeh, Sinai) • 25 Jahre Deutsche Einheit • Helmut Schmidt • Aussagen im NSU-Prozess • Je suis Paris

Es waren jedoch vor allem die negativen Geschehen, die man mit 2015 in Gedanken behalten wird. Paris wurde gleich zweimal vom Terror zerrüttet. So erschüttert ich bereits nach dem Angriff auf die Redaktion der Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo im Januar war, hat der letzte Angriff am 13. November in mehreren Teilen der französischen Hauptstadt mich noch einmal mehr sprachlos gemacht. Und es hat uns wieder einmal gezeigt, wie ohnmächtig wir doch sind, wenn uns der Terror wieder einmal seine hässliche Fratze gezeigt hat. Wir können nichts dagegen tun. Oder etwa doch? Die Politik hat bisher kein Mittel gefunden. Also hoffen wir auf ein Wunder in 2016 und die Zerstörung von IS & Co.

Ebenfalls schockiert war ich vom Flugzeugabsturz der Germanwings Maschine im März. Wie verzweifelt muss ein Mensch sein, dass er über 100 weitere unschuldige Seelen mit sich reißt? Diese Macht eines einzelnen Wesens über andere Leben zu entscheiden, darf es nicht geben. Niemand hat das Recht über das Leben anderer zu entscheiden und zu walten. Umso verstörender ist es, wenn man sich die Bilder der in Millionen Einzelteile verteilen Maschine anschaut und darüber nachdenkt, dass neben diesen mechanischen Einzelteilen so viele Menschen den Tod gefunden haben.

Die Macht über das Leben anderer zu entscheiden, machen sich auch immer wieder neue Terrorgruppierungen zueigen. Es herrscht Krieg und Syrien ist nur eines der vielen Länder, deren Bevölkerung vor dem Terror fliehen. Die Konsequenzen für ein Land wie Deutschland waren lange vorher schon absehbar, doch darauf eingehen wollte man erst, als es bereits zu spät war. Die aktuelle Flüchtlingspolitik kann nicht wirklich zufriedenstellend sein. Was wiederum zu einem gefundenen Fressen für die Medien geworden ist. Es ist eine Krise geworden, in der Menschen verängstigt sind und sich meist nichts weiter als eine Aufklärung wünschen. Aufklärung, darüber, was in Zukunft passieren soll und wie es passieren soll. Wenn die Regierung das nur wüsste…

Und als wäre das nicht schon genug, kommt auch noch das Wetter daher mit Wetterkapriolen ohne Ende. Ein Sommer wie im wilden Westen – trocken und heiß. Ich bin sogar braun geworden und war so oft im Pool wie schon Jahre nicht mehr. Ein ähnliches Bild bietet sich jetzt auch. Wir haben ein weiteres Weihnachten ohne Schnee erlebt. Dafür war dieser aber auch schon mal für zwei Tage ganz unerwartet im Oktober zu Besuch.

Der Schneeeinbruch im Oktober erinnert mich aber auch an die positiven Erlebnisse in diesem Jahr. So waren es wieder vier wirklich tolle Konzerte, die ich miterleben durfte. Rise Against im Haus Auensee in Leipzig. So durchgeschwitzt war ich nicht mal nach dem Saunagang… Aber bei 30 Grad Außentemperatur kann man im Inneren bei heißen Rockbeats und wild umherhüpfenden Menschen nichts anderes erwarten. Um ein vielfaches entspannter ging es da beim Linkin Park Konzert im Stadion des FC Union Berlin zu. Open Air ist schon was ganz anderes und etwas sehr besonderes. Es war einfach WOW. Genauso wie das vorausgehende Club-Konzert von Linkin Park Rapper Mike Shinoda und seinem Solo-Projekt Fort Minor. Einfach toll. Wohl auch durch einen Flashmob der besonderen Art. Einem Flashmob, bei dem Schilder hochgehalten wurden mit der Aufschrift: You’re always welcome, Mike! Ein Sinnbild für die aktuelle Flüchtlingspolitik und ein erster Wink, dass Musik viel mehr verbindet als man glauben möchte. Mike Shinoda, dessen Familie selbst fliehen musste und die eben nicht so selbstverständlich aufgenommen wurden. Thematisiert hat er das in einigen seiner Lieder, so auch in seinem aktuellen Solo-Song „Welcome“. Und er war gerührt von den offenen Armen, die Berlin für ihn bereit hielt und ihm eindeutig zeigte, was wirklich wichtig ist im Leben: Zusammenhalt!

Den Abschluss bildeten wieder Rise Against, diesmal in Dortmund in der Westfallenhalle. Tim mit gebrochener Hand aber nicht minder gut gelaunt. Und natürlich hat er es sich nicht nehmen lassen, selbst zwei Lieder mit der Akustikgitarre zu spielen.
„Hero of War“ bildet somit auch wieder den Übergang zu einer Welt, die sich niemand auch nur wünschen kann. Menschen, die in den Krieg ziehen, für ihre Länder kämpfen und diese sinnlosen Gewaltorgien viel zu oft mit ihren Leben bezahlen müssen.

Und doch war es ein anderes Lied, welches an jenem Abend vielleicht noch mehr berührte als „Hero of War“. Sänger Tim nahm sich die Zeit und hielt eine kurze Ansprache zu einem doch sehr speziellen Thema: Refugees – Flüchtlinge.
Und wieder einmal war ich sprachlos; vor Begeisterung. Denn dieser amerikanische Sänger bedankte sich bei uns Deutschen. Er bedankte sich für die Aufnahme so vieler Flüchtlinge. Er bedankte sich für die vielen Helfer, die versuchen, dem Chaos eine Struktur zu verpassen.
Er bedankte sich bei den Fans, die an diesem Abend nicht nur aus Deutschland kamen.
Wie auf den beiden anderen deutschen Konzerten zuvor nahm die Band wahr, dass sich unter den zahlreichen Musikbegeisterten eben nicht nur Deutsche befanden, sondern auch Bürger aus Afghanistan, Syrien, Iran, Irak und wo sie sonst noch herkamen. Mir war das aber gar nicht aufgefallen. Denn an einem Abend wie diesem, ist es egal, wer wo her kommt und warum er gerade in Deutschland ist.
Alle hatten nur ein Ziel. Ein Konzert besuchen. Musik hören. Tanzen und Spaß haben. Genau darauf kommt es doch an. Oder? Dass man vergisst, welche Nationalitäten da gerade neben einem stehen. Denn irgendwo sind wir alle gleich. Und genau das zeigt die Musik immer wieder auf erstaunliche Art und Weise.
Und dann von einer amerikanischen Band, die sicher selbst genug Probleme in ihrem Land haben, von denen wir nichts mitbekommen, zu hören, dass sie stolz auf uns sind, das machte mich selbst auch stolz. Und es änderte meine Denkweise. Denn genau das ist es doch, was wir auch mal hören müssen. Trotz all der Widrigkeiten tun wir tagtäglich Gutes. Wir können stolz auf uns sein. Ja, sicher, es läuft bei weitem nicht alles so wie es sollte. Niemand scheint einen wirklichen Plan B zu haben. Und trotzdem gibt es Menschen, die für die Hilflosigkeit anderer kämpfen und hart arbeiten. Ich finde, auch das zählt.
„Refugees Welcome“ – selten so aktuell wie an diesem Abend.

Puh, so viele Worte waren gar nicht geplant, aber nun sind sie raus und ich fühle mich gut. 🙂 Was jetzt noch fehlt, ist eine kleine Danksagung an die Menschen, die mir dieses Jahr so viel gegeben haben. Die immer für mich da waren und es auch in Zukunft sein werden. DANKE!

Da es sich hier ja auch um einen Reitsport-Blog handelt, möchte ich die Möglichkeit nutzen und eine Seite hier verlinken. Es handelt sich um den Rückblick 2015 von Rimondo, der alle verstorbenen Vererberlegenden huldigt. Darunter unter anderem der vom Hof Sosath so leidenschaftlich verabschiedete Landor S oder die Stute Novice, auf die ich leider erst nach ihrem Tod aufmerksam wurde. Der eine oder andere hat es vielleicht auf Facebook verfolgt – die Glücksfohlen aus dem Stall Beerbaum. Die verstorbene Stute des einen Cristallo I – Fohlens war besagte Novice.

Schaut es euch an und lasst das vergangene Jahr auch auf diese Weise Revue passieren:

Nun wünsche ich euch allen einen besinnlichen, entspannten Rutsch in das neue Jahr 2O16. Kommt gut rüber, wir lesen uns!

Liebe Grüße,
eure Steffi.

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