Partner Pferd Leipzig 2016

Bei dem ganzen Stress um meine mündliche Prüfung und die Reise nach Stuttgart bin ich euch einen Bericht noch schuldig geblieben.
Mein diesjähriger Besuch der Partner Pferd Messe in Leipzig stand wie alles andere irgendwie auch ein wenig im Schatten meines bevorstehenden Kolloquiums. Somit sind wir diesmal gar nicht direkt zur Messe gefahren, sondern haben einen Stopp im Nova Eventis eingelegt. Das lag auf dem Weg, es passte zeitlich ganz gut und ich wusste, dort würde ich einige Sachen für den großen Tag finden.
So brauchte ich neben einer Winterjacke auch noch mein komplettes Kolloquiums-Outfit. Und das unter dem Umstand, dass ich ja eigentlich ein regelrechter Shopping-Muffel bin. Ja, sofern es sich nicht um irgendwas mit Reiten / Pferde handelt, meide ich Modegeschäfte in der Regel lieber. Vor allem im Winter ist es für mich ein Graus. Nichts desto trotz war der Vormittag mehr als erfolgreich. Ich habe alles gefunden, was ich wollte und konnte glücklich den nächsten Punkt an diesem Tag ansteuern.
Auf der Messe waren meine Ansprüche eigentlich gar nicht so hoch. Vielmehr hatte ich überlegt, wonach ich gucken könnte. Wirklich kaufen wollte ich nur einen Reithelm. Nach neuen Jodhpur-Stiefeletten wollte ich mal gucken. Und ansonsten entspannt stöbern, ob mir nicht noch etwas besonders gefällt.
Wie fast immer kam es natürlich ganz anders als geplant. Am Stand des Reiterladen24 (wo ich bereits mehrfach eingekauft und bisher immer tolle Ware zu einem tollen Preis bekommen habe) wurde ich sofort fündig. Am Abend zuvor hatte ich eine E-Mail bekommen, dass man auf der Messe zusätzlich noch einmal 10 % Rabatt eingeräumt bekommt. Was für ein Ansporn. 😀
Schnell fand ich die verschiedenen angebotenen Reithelm-Modelle und testete mich durch. Ich hatte bereits eine exakte Vorstellung, was ich suchte, so fielen einige Modelle bereits raus. Zuerst standen zwei Modelle in der näheren Auswahl, von denen ich allerdings nicht zu 100 % überzeugt war. Dann probierte ich das teuerste Modell auf, einen Casco Mistrall. Und was soll ich sagen? Er passte halt einfach. Sehr bequem, sehr leicht, angenehmer Tragekomfort und die Form passte sehr gut zu meinem Kopf. Das stellte sich sogar als K.O.-Kriterium heraus, denn einige Modelle sahen nahezu ulkig auf meinem Kopf aus.
Wieder ein Punkt auf meiner recht langen Shopping-Liste konnte somit abgehakt werden. Am gleichen Stand hatten sie (wie auch schon in der E-Mail angekündigt) einige Modelle vom Schuh-Hersteller Suedwind ausgestellt. Da waren neben Stiefeln und Chaps auch Stiefeletten dabei. Und wie es der Zufall wollte, genauso, wie sie in meinen Vorstellungen sein sollten. Vorn zum Schnüren, hinten mit Reißverschluss und einer Naht auf der Fussspitze. Dieses Modell, der Suedwind Oxford Advanced zog schließlich auch bei mir ein. Auch wenn ich mir erst neue Schuhe kaufen wollte, wenn die alten komplett durchgelaufen sind (was ich irgendwie immer schaffe), konnte ich nicht widerstehen. Das Angebot war zu verlockend. Ein sehr fairer Preis abzüglich des üblichen Messerabatts und dem in der Mail angesprochenen zusätzlichen 10 % weniger. Wer kann da schon nein sagen?
Neu war diesmal ein Stand, der mich sofort magisch anzog: ein Klamottenstand mit Pullovern, Jacken und Shirts der Marke Naketano. Ich liebe diese Pullover, aber bisher habe ich nie etwas passendes für mich gefunden. Doch dieses Mal sollte es klappen und ich verliebte mich in einen kuscheligen, sehr dicken Winterpullover in dunkelblau. Das Highlight daran ist wohl der Anker im Emblem am Arm. Mittlerweile weiß ich, dass es das Emblem auch mit Eulen statt Anker gibt, aber der Anker hat es mir momentan angetan und überzeugte mich zusätzlich, den Pullover zu kaufen. Dieser kostete außerdem auch nur die Hälfte des sonst üblichen Preises im Laden. Wer kann da nein sagen? Ebenfalls von Naketano kauften wir auch noch einen tollen Beutel, ähnlich einem Seesack. Nicht so groß, aber nicht minder praktisch.
Den Abschluss bildete wieder das übliche Verweilen am Abreiteplatz. Positiv fand ich dieses Jahr, dass weniger Reiter zu beobachten waren, die durch eine unangebrachte Reitweise negativ auffielen. Sprich, fast alle Pferde durften am langen Zügel ihre Arbeit beginnen, wurden schonend erwärmt und konnten auch mal einen Blick nach links und rechts wagen. Immer wieder spannend finde ich dabei jedoch jene Pferde, die man im Parcours immer nur als ausgeglichen und ruhig kennenlernt. Beim Warmreiten oder Arbeiten zwischen den Prüfungen sind diese nämlich auch nur normale Pferde, wie sie auch bei uns in den Ställen stehen. Sie bocken, sie erschrecken, sie widersetzen sich, sie sind einfach Pferd. Und das ist toll anzusehen. Denn wenn wir mal ehrlich sind, wer hat nicht schon einmal gedacht: warum ist mein Pferd immer so komisch und zappelt rum, erschreckt sich, macht nicht das was ich will, wo doch die Pferde der Profis so lieb und nett sind. Nein, der Schein trügt. Diese Pferde sind genauso Lebewesen, die auch mal ihren Übermut rauslassen wollen. Das ist dann doch sehr interessant und beruhigend, wie ich finde.
Soviel von meinem erlebnisreichen Tag in Leipzig mit vielen Shopping-Höhepunkten. Nun folgen wie gewohnt einige Impressionen.

Liebe Grüße,

eure Steffi.

Partner Pferd 2015

Es war mal wieder soweit. Wie jedes Jahr hat auch 2015 mit der Messe Partner Pferd in Leipzig begonnen. So gab es wieder tollen Sport zu sehen, ich konnte einige Punkte auf meiner „Shopping-Liste“ streichen, jedoch gab es diesmal auch einige Kritikpunkte. Doch mein persönliches Highlight kam ganz zum Schluss an diesem doch rundum wieder sehr schönen Tag.
Fangen wir mal von vorn an. Wir waren bereits vormittags in Leipzig und ich habe mich wie jedes Jahr riesig gefreut. Es ist einfach eine schöne Atmosphäre, die Jahr für Jahr in diesem doch recht steril wirkenden Hallen-Komplex erreicht wird. Es ist alles herzlich dekoriert, die Aussteller sind mit allem ausgestattet, was man sich nur wünschen kann, es gibt kleine Geschenke „to go“ und und und. Doch das Schönste ist wie jedes Jahr der Moment, wenn man die erste Halle betritt: der wunderschöne Geruch von Pferden, Stroh, Späne, Heu und was alles dazugehört. Man fühlt sich sofort wohl und weiß, dass man unter Gleichgesinnten ist.
Der erste Weg führt uns immer erst einmal zum Abreiteplatz, der direkt in der ersten Halle zu finden ist. Dort war schon einiges los. Viele Reiter nutzen am Vormittag die Zeit, ihre Pferde zu bewegen, zu gymnastizieren oder sie einfach einige Runden Schritt gehen zu lassen. Relativ schnell ist mir allerdings aufgefallen, dass es wieder vermehrt Reiter gab, die ihre Pferde in permanenter Hyperflexion gearbeitet haben. Traurig fand ich, dass die anwesenden Richter, die für genau solche Situationen eigentlich da sind, nichts taten. Auch nach 10, 20 und 30 Minuten tat sich nichts, was mich wirklich erschrocken hat. Gerade weil ich letztes Jahr so positiv überrascht wurde, als ein Richter mehrfach mitten auf dem Platz stand und sich die betroffenen Reiter zur Brust nahm. Es soll ja nicht schädlich sein, das Pferd kurzzeitig in Rollkur zu reiten, was ich jetzt mal so stehen lasse. Ich sehe kein Problem, wenn man kurzzeitig (!!!) diese Art des Reitens nutzt. So konnte man den Unterschied sehen zwischen Pferden, die durch die Einwirkung des Gebisses ihren Kopf und Hals in dieser Haltung trugen und Pferden, die von selbst trotz lockerer Zügel diese Haltung annahmen. Dort konnte man dann aber auch sehen, dass die Pferde anschließend wieder in eine korrekte Haltung zurückgeführt wurden und korrekt weitergearbeitet wurden. Schade, dass die Richter dieses Jahr weniger aufmerksam waren und für mich zu viele Reiter mit sehr tief eingestellten Pferden zu sehen waren.
Nach diesem eher ernüchternden Einstieg in den Messetag sind wir erst mal weiter in die große Ausstellungshalle. Dort sofort die Ernüchterung Teil 2: es werden leider von Jahr zu Jahr immer weniger Aussteller. Anscheinend sind für einige die horrenden Standmieten für ein Messewochenende wirtschaftlich nicht mehr rentabel. Ein großer Verlust war für mich in diesem Jahr Loesdau, die ich leider nicht mehr gefunden habe. Dafür gab es allerdings andere Aussteller, die neu dazugekommen sind, unter anderem der Reiterladen24, über den ich ja bereits hier berichtet hatte. Nachdem ich mir vom ganzen Angebot einen Überblick verschafft hatte, bin ich meine Favoriten-Stände erneut angelaufen und habe eingekauft. Gefunden habe ich:

  • Roeckl Handschuhe Modell „Lona“ in blau-weiß
  • Reithose Vollbesatz Back 2 Back „Lyon Pro“ in schwarz
  • Sicherheitssteigbügel
  • Bürste
  • Dreesy Leckerlis

Zu den Handschuhen, der Reithose und der Bürste werde ich für euch Produkttests machen, die ich dann nach Fertigstellung hier posten werde.

Die Steigbügel waren eigentlich nicht geplant, jedoch hatte ich seit einiger Zeit im Hinterkopf, mir bei Gelegenheit andere Steigbügel zu kaufen, da ich von den Sicherheitssteigbügeln von Sprenger sehr begeistert bin. Jedoch sind sie relativ teuer und deshalb auf meiner Prioritätenliste weit nach hinten gerutscht. Durch Zufall kam ich an einem Stand vorbei, wo es viele No Name Produkte gab. In einem der Kram-Kisten fand ich dann die Bügel, wie ich sie gern haben wollte. Äußerlich konnte ich keinen Unterschied zu den Sprenger Bügeln feststellen, auch die Biegung fühlte sich auf Anhieb gleich an. Einzig der Preis zeigte den Unterschied zwischen dem Marken- und dem No-Name-Produkt. Also habe ich nicht lange überlegt und die Bügel mitgenommen.
>> Mehr Infos zu den System 4 Steigbügeln von Sprenger erfahrt ihr hier.

Am gleichen Stand gab es ein großes Sortiment an bunten Bürsten, die aussahen wie die bekannten „Magic Brush“ und auch nur durch das Fehlen des Logos voneinander zu unterscheiden waren. Da diese jedoch einzeln verkauft wurden und nicht wie das Original im Dreierpack nahm ich dort eine mit. Für meine Zwecke reicht mir eine einzelne Bürste, da ich sie hauptsächlich für die Reinigung der Schabracken und Decken nutzen möchte. Im Internet hatte ich dazu schon viel positives gelesen. Da bin ich also mal gespannt, ob es klappt und die Pferdehaare besser entfernt werden können.
>> Mehr Infos zu den „Magic Brush“ gibt es hier.

Noch ein Wort zu den Leckerlis. Jeder kennt es ja sicherlich. Leckerlis kann man nie genug haben und sie sind dementsprechend auch immer alle. Also habe ich die Messe als Anlass genommen, um mir dort neue zu kaufen. Da spart man sich das Porto und kann zwischen den vielen Anbietern vergleichen.

Fündig geworden bin ich an einem tollen Stand, wo man sich Eimer mit Leckerlis frei nach Wahl zusammenstellen konnte. Vergleichbar mit den Süßigkeiten-Ständen auf Kirmes, Weihnachtsmarkt & Co. So konnte ich verschiedene Geschmacksrichtungen mischen und hoffe, dass die Dicke alles davon frisst. Von Mais habe ich Abstand genommen, da sie ja eh schon etwas zu viel auf den Rippen hat. Dafür habe ich verschiedene Apfel-, Karotten-und Kräuter-Leckerchen (in Stäbchen-, Herz-, Linsenform) gemixt. Zusätzlich gab es noch ein paar sogenannte Klickerleckerlis für die Bodenarbeit. Die finde ich persönlich super, weil man da häufiger loben und belohnen kann ohne groß auf die Kalorien und den Verbrauch schauen zu müssen.
>> Wer Interesse an diesen tollen Leckerlis hat, kann sich hier bei Dreesy einmal umschauen.

Quelle: http://santiserracamps.com/

Ein absolutes Highlight gab es dann zum Abschluss des Tages als sich neben dem Abreiteplatz im eigentlichen Longierbereich auf einmal ein Reiter mit einem Friesen einfand. Doch das war nicht irgendein Reiter mit irgendeinem Friesen, nein der Mann ritt seinen Friesen blank. Ohne Trense, ohne Sattel, nur mit einer Gerte ausgestattet. Und dies tat er in allen drei Gangarten. Daneben wurden Pferde longiert, die buckelten und bockten und Sperenzchen aller Art machten, doch den Friesen störte das in keinster Weise. Bis dahin dachte ich mir noch, okay, ist ja nun kein allzu großes Hexenwerk. Kurze Zeit später gesellten sich zwei weitere Friesen und ein Palomino zu dem Gespann und irgendwann wurde mir klar, dass alle zusammengehörten. Nachdem der Mann – Santi Serra, seines Zeichens Spanier – abgestiegen war und seinen Friesen mitten im Zirkel ohne alles stehen ließ und sich den nächsten holte, war mir klar, was nun kam. Santi Serra übte mit seinen vier Pferden seine Freiheitsdressur und die ließ so einige erstaunen. Nicht nur, dass er vier Pferde gleichzeitig nur mit einer Gerte kontrollierte, nein er ließ sie auch noch miteinander Kunststücke vollführen. So stand eines der Pferde auf dem Hintern des seelenruhig am Boden liegenden anderen Pferdes. So etwas tolles und faszinierendes hatte ich bisher noch nie gesehen. Das man ohne Trense einen Spanischen Schritt vom Pferd aus macht ist schon toll, Kompliment und Hinlegen mit Reiter drauf ist irre, aber das alles und noch vieles mehr mit vier Pferden? Ich war absolut begeistert und sprachlos. Und auch dem einen oder anderen Springprofi schien diese Vorführung zu gefallen.
Da ich es mit Worten kaum erklären kann, werde ich euch einfach mal ein Video anhängen, wo man ziemlich gut sehen kann, was ich in Leipzig live erleben durfte. All das habe ich live aus nächster Nähe gesehen und fand es einfach atemberaubend. Wie viel Respekt und bedingungsloses Vertrauen haben diese Pferde zu diesem Mann?
Santi Serra war übrigens einer der Show-Acts in den Abendveranstaltungen der Partner Pferd und hat mit seinen Pferden, Hunden und Eseln viele Zuschauer von sich überzeugen können. Auf seiner Webseite erfahrt ihr mehr über ihn und seine Tiere.
Hier nun aber das Video. Schaut es euch an. Es lohnt sich wirklich.

Liebe Grüße,
eure Steffi.