Das erste Tattoo

Oh Gott. Viele werden sich jetzt sicherlich denken – bitte nicht und sich die Hände vor die Augen halten. Aber es ist, wie es ist. Ich habe mir ein Tattoo stechen lassen. Was ich bisher zu Hause nicht geschafft habe, stand ganz oben auf meinem To Do-Zettel für meinen kleinen Neuanfang in Hamburg. Und nun hat es endlich geklappt. Nach nur 3 Wochen Wartezeit (vom Termin machen bis zum Termin) bin ich nun stolze Besitzerin eines kleinen in die Haut geritzten Ankers.

Warum ein Anker? Weil der Anker für mich ein tolles Symbol ist. Es symbolisiert für mich die Nähe zum Meer, zum Wasser, zu Hamburg. Wenn ich einen Anker sehe, kommen mir immer diese drei Worte in den Sinn. Wohl auch ein Grund, warum ich mittlerweile fast überall Anker habe. Auf dem Schal, der Jacke, dem Pullover, als Design vom Wäschekorb, als Ring oder Ohrstecker. Und nun eben als Tattoo. Somit hat dieses kleine Ding für mich eine sehr große Bedeutung. Es war mir wichtig, dass es nicht irgendein Motiv an irgendeiner beliebigen Stelle wird, nur damit ich sagen kann – hey, ich habe ein Tattoo. Ihr wisst, wie groß die Überwindung war, hierher zu kommen. Nach Hamburg, die Stadt, die ich schon so lange bewundert habe. Egal, wo mich mein Leben noch hintragen wird, egal was noch kommen mag in den vielen Jahren, die noch vor mir liegen. Der kleine Anker auf meinem Handgelenk wird mich immer an die Zeit hier in Hamburg erinnern. Hier, wo mein Herz ist. Gleichzeitig steht der Anker für meine Heimat – mein Zuhause, wo ich aufgewachsen bin. Wo meine Liebsten wohnen. Wohin ich immer wieder heimkehren kann.

Und wo ist der Anker? Auf der Innenseite meines linken Handgelenkes. Dort wollte ich schon immer ein kleines Tattoo haben. Und der Anker war dann das perfekte Symbol, was von der Größe und Form dorthin gepasst hat. Er lässt sich immer noch verdecken (falls es mal nötig ist), fällt auf, sticht aber nicht sofort ins Auge wie beispielsweise ein Tattoo komplett über den Unterarm.

Tat es weh? Natürlich hatte ich immer sehr großen Respekt vor so einer Veränderung. So musste ich vorab eine Vereinbarung unterschreiben, dass ich der Körperverletzung, als was ein Tattoo nun mal rein rechtlich angesehen wird, zustimme und es mein ausdrücklicher Wunsch ist. Und ja, irgendwie hatte ich dann so kurz vorher doch auch etwas Angst. Aber als es dann endlich los ging und auch nach kurzer Zeit schon wieder zu Ende war, dachte ich mir – alles halb so schlimm. Es hat zweimal kurz wehgetan beim Ausmalen des unteren Teils des Ankers, aber ansonsten war es wie ein Kribbeln auf der Haut. Und auch wenn das Handgelenk als sensible Stelle des Körpers gilt, tat es kaum weh. Ich war schon ein wenig stolz auf mich, da ich schon recht schmerzempfindlich bin und auch schon mal bei starkem Schmerz umkippe. Dazu muss man allerdings aber definitiv sagen, dass es nun mal nur ein kleines Kunstwerk ist, welches kaum eine Viertelstunde brauchte, um gestochen zu werden. Somit kann man den Anker absolut nicht mit einer mehrstündigen Session vergleichen.

Willst du noch mehr Tattoos? Ja, ich denke schon. In mir schwirrt immer noch die eigentliche Idee, die ich für mein Handgelenk hatte. Doch aufgrund der beschränkten Größe (es sollte halt recht klein bleiben) musste ich diesen Wunsch vorerst verschieben. Aber nun ist der erste Schritt gemacht. Ich weiß, wie es sich anfühlt und denke, dass in naher Zukunft noch ein zweites Tattoo folgen wird. Und wie sagt man so schön: wer einmal angefangen hat, möchte mehr.

Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Won von Hakuna Ma Tattoo, der mir dieses kleine Kunstwerk verpasst hat, so unglaublich viel Geduld mit mir hatte und mich durch seine entspannte Art unglaublich beruhigt hat.

eure Steffi

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