[HHb] Hamburg kennenlernen

Herzlich Willkommen zur neuen Kategorie Hamburg bloggt (abgekürzt HHb). Heute möchte ich euch einladen und euch die wichtigsten Fakten über Hamburg erzählen…

Willkomen QUIDDJE!

Das muss ich mir wohl oder übel gefallen lassen, denn ich bin nun mal ein „Quiddje“ – zu deutsch „Fremder“ oder „Hochdeutschsprechender“. Es ist mit Scherz und Spott zu sehen, dass man die zugezogenen Bürger in Hamburg so nennt. Aber so sind sie eben die Hamburger… Sie sind nun mal sehr eigene, aber unglaublich herzliche Menschen. Und leider erwische ich mich immer wieder selbst, dass ich mich schlicht und einfach beim ersten Wort verrate, dass ich ein waschechter Quiddje bin. Egal, wann man jemanden sieht am Tag, ein waschechter Hamburger kommt mit einem MOIN um die Ecke. Auch wenn man vermuten könnte, dass man Moin nur am Morgen sagt, weit gefehlt. Moin sagt man immer, ob frühs, mittags, abends oder nachts. Und nicht etwas Hallo, Guten Morgen, Servus oder sonst was… Einfach nur Moin. Da spielt es auch keine Rolle, ob man dem Verkäufer an der Kasse gegenübertritt oder dem Bänker im feinen Zwirn, man bekommt immer ein Moin zurück und das mag ich an Hamburg.

FISCHKÖPPE

Und wo wir gerade dabei sind, die Hamburger zu erklären. Sie sind in aller Munde und auch wenn es bei den meisten gar nicht mehr zutrifft, ein in Hamburg Geborener heißt im Volksmund zwangsläufig Fischkopp. Wobei jedoch in der Gesamtheit die an der Küste geborenen so genannt werden. Von Schleswig-Holstein über Bremen bis eben nach Hamburg. Jedoch sollte man damit vorsichtig sein. Die Hamburger selbst hören es absolut ungern, so genannt zu werden. Und sie heißen auch zu unrecht so. Denn wie früher die Fischer in wind- und wetterfester Kleidung auf rauer See unterwegs waren, um Fische zu fangen, so sieht das heute doch ganz anders aus. Sicher gibt es vereinzelt immer noch waschechte Fischer, die mit ihren kleinen Booten die Angel auswerfen. Fakt ist jedoch, ich mag die Hamburger. Die meisten sind super nett, entspannt und kaum aus der Ruhe zu bringen. Sicher gibt es hier und da mal einen Ausreißer, bei dem man sich fragt, was ihm oder ihr über die Leber gelaufen ist, aber das ist eher seltener. Ich sehe auf meinem Weg zur Arbeit und zurück in den öffentlichen Verkehrsmitteln tagtäglich die unterschiedlichsten Menschen. Sie könnten nicht verschiedener sein, doch eins haben sie alle gleich: sie leben alle in der schönsten Stadt der Welt.

moin

SCHIETWETTER

Ein weiteres Vorurteil über Hamburg – das Wetter. Ja, es ist tatsächlich so – Hamburg hat verglichen mit dem Rest von Deutschland nicht das schönste Wetter, aber es ist bei weitem auch nicht so schlimm, dass man täglich vom bekannten Schietwetter rechnen muss. Womit man hingegen wirklich rechnen muss, sind spontane Regengüsse. Daher gilt Regel Nr. 1 als Bewohner von Hamburg: immer einen Regenschirm dabei haben. Es ist wie es ist, man hat hier die Gezeiten und das Wetter schwankt wie die Laune mancher Menschen. Aber selbst bei Regen hat Hamburg etwas besonderes und ich liebe es nach wie vor, hier zu wohnen.

WASSER, SCHIFFE, BRÜCKEN, HAFEN

Wasser und Schiffe gehören zu Hamburg wie das schlechte Wetter und der Fisch. Einer meiner absoluten Lieblingsorte ist die Außenalster. Mitten in der Stadt gelegen wird sie durch die Alster versorgt und mündet schließlich in der Binnenalster. Da ich bis vor kurzem noch an der Außenalster gewohnt habe, konnte ich die Chance nutzen und einige Radtouren um das riesige Etwas machen. Die Radwege sind toll angelegt, man sieht immer Wasser, Tret- und Ruderboote oder Segelschiffe. Es ist unfassbar, wie viel rund um die Binnen- und Außenalster los ist, wenn die seltene Sonne sich einmal doch nach Hamburg verirrt.

Natürlich das aber noch nicht alles. Hamburg hat nicht nur den zweitgrößten Hafen Europas (nach Rotterdam) sondern auch noch fast 6 mal mehr Brücken als Venedig und das heißt schon was. Der Hafen von Hamburg ist für mich ein Rückzugsort. Kein gewöhnlicher Rückzugsort, da es nicht so privat ist, wie man meinen möchte, aber ich komme gern in den Hafen, setze mich auf eine der vielen Bänke und schaue dem Treiben einfach nur zu. Genieße den Wind, der mir um die Nase weht und schaue den Fähren und Schiffen und allem anderen auf der Elbe zu, wie sie stets und ständig ihre Position wechseln. Es ist so toll und ich komme tatsächlich zur Ruhe, wenn ich die Welt um mich herum einfach vergessen kann… Der Hafen ist eben etwas ganz besonderes.

ELBPHILHARMONIE

Und wenn wir schon mal beim Hafen sind, darf ein besonderes Kunstwerk nicht fehlen: die Elphi natürlich. Ein Konzerthaus der ganz besonderen Art. Leider schon vor ihrer Eröffnung viel zu sehr ins Negative geraten, ist sie nun dann doch endlich mal fertig, hat viel zu viele Euro verschlungen und zählt leider zu den Top 20 der teuersten Gebäuden der Welt. Dennoch ist sie durch ihre Form und Gestaltung etwas ganz besonderes und macht den Hafen noch schöner. Und ein wunderschönes Foto-Objekt. Ich hoffe, dass ich sie bald auch mal bei tollem Wetter vor die Linse bekomme.

FISCHMARKT

Eins fehlt zum Thema Hamburger Hafen natürlich noch – der Fischmarkt. Seit 1887 findet jeden Sonntag am Hafen der traditionelle Fischmarkt in Altona statt. Während der Sommerzeit (15. März bis 14. November) hat er von 5:00 Uhr bis 9:30 Uhr geöffnent, im Winter (15. November bis 14. März) ist nur von 7:00 Uhr bis 9:30 Uhr der Verkauf erlaubt. Zu finden gibt es neben fangfrischem Fisch in allen erdenklichen Art und Weisen zubereitet, Obst & Gemüse, Kaffee & Gebäck bis hin zu lebenden Hühnern, Klamotten und Blumen. Empfehlen kann ich euch den Stand der Holländer am Ende des Marktes. Dort gibt es tolle, qualitativ hochwertige Blumen für absolut faire Preise. Und Spaß hat man bei den verrückten Verkäufern alle Mal. Marktschreier bekommen hier eine ganz neue Bedeutung.

FRANZBRÖTCHEN

Weil wir ja eben schon von Essen sprachen, muss ich euch noch eine Hamburger Spezialität näher bringen. Man nennt sie Franzbrötchen – eine Mischung aus einem süßen, klebrigen Teig, der nach Butter und Zimt duftet und Ähnlichkeit mit Blätterteigtaschen hat. Doch der ganz eigene Geschmack ist absolut großartig. Ihr müsst es definitiv probieren, wenn ihr hier in Hamburg seid. Warum sonst sollte man darüber sogar ein Buch und eine Hymne schreiben, wenn es doch nur ein normales Brötchen ist? Genau das ist es eben nicht und daher müsst ihr es probieren. 😉

MUSICALS

Neben dem Essen gibt es in Hamburg natürlich auch jede Menge Kultur. Von den zahlreichen Clubs, Bars und Konzertsälen einmal abgesehen gibt es auch jede Menge Musicals. Das wohl bekannteste ist das Theater am Hafen, in dem bereits seit vielen Jahren „Der König der Löwen“ aufgeführt wird. Daneben gibt es seit diesem Jahr ein zweites Musical-Gebäude, in dem aktuell noch „Das Wunder von Bern“ läuft. Und dann gibt es da natürlich die Neue Flora, die zur Zeit „Aladin“ beherbergt.

Als ich das erste Mal in Hamburg zu Besuch war, habe ich mir mit meiner Familie „Tarzan“ angeschaut. Die Flora ist wirklich toll und Musicals sind sowieso großartig.

KIEZ & SCHANZE

Wer keine große Lust auf Kultur hat, aber gerne feiern möchte, wird zwangsläufig auf dem Kiez landen. Der Kiez vereint in St. Pauli die Reeperbahn, die Große Freiheit und den geschichtsträchtigen Hans-Albers-Platz und ist eine der größten Partymeilen in Deutschland. Die Reeperbahn spricht für sich. Neben Bars und Clubs, Restaurants und Souvenirläden gibt es auch diverse unseriöse Etablisements… In der Großen Freiheit läuft man schon mal bekannten Gesichtern wie Lilo Wanders oder Olivia Jones in ihrer Bar über den Weg. Und der Hans-Albers-Platz ist nach jenem Mann benannt, der den wohl bekanntesten Song über die Reeperbahn geschrieben hat. Wer kennt sie nicht die Textzeile:

„Auf der Reeperbahn nachts um halb eins…“

Wenn man bunte Vögel, verschiedene Kulturen und Religionen, Essen und Trinken in allen Varianten aber auch Armut und Leid sehen möchte, ist man auf dem Kiez genau richtig. Nirgendwo anders treffen so viele Welten aufeinander wie hier.

Nicht weniger chaotisch, aber doch einen Ticken seriöser kommt da doch die Schanze daher. Hier findet sich alles, was das Herz begehrt. Von internationalen Restaurants über tolle Parks bis hin zu komischen Spelunken ist auch im Schanzenviertel alles zu finden. Einmal das Schulterblatt hoch und wieder runter und zum Schluss bei Tim Mälzer in seiner Bullerei einkehren. Die Schanze ist ein Muss, wenn man Hamburger Originale sehen möchte. Hat man sie noch nicht auf dem Kiez angetroffen, dann aber spätestens auf der Schanze. 

 astra

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