[Musik-Mittwoch] Juli 2018

KW 27 / 2018 Stone Sour „Through Glass“

Heute gibt es einen echten Kracher auf die Ohren. Mein Musik-Mittwoch ist diese Woche das Solo-Projekt von Slipknot Sänger Corey Taylor. Mit Stone Sour hat er ein Lied aufgenommen, welches mir bereits beim ersten Hören super gefallen hat und seitdem auch nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist: Through Glass. Es ist eine Ballade, die man wohl von so einem Raubein wie Corey nicht erwarten würde. Umso begeistert war ich, als ich neidlos anerkennen musste, dass er verdammt gut singen kann. Ich liebe es einfach.

KW 28 / 2018 Muse „Madness“

Und natürlich kommt auch heute nochmal ein Song, welchen ich bei Rock am Ring live gehört habe und der live einfach mega rüberkommt. „Madness“ ist vom sechsten Studioalbum „The 2nd Law“ der Alternative-Rocker Muse und wurde 2012 veröffentlicht. „Madness“ beginnt mit einem beatlastigen Synthesizer-Sound, der sich durch das ganze Lied zieht. Diesen haben die Musiker auch live sehr gut umgesetzt. Und die dazugehörige Show war einer der Gründe, warum Muse Headliner auf der Hauptbühne waren. Sie haben den Samstag definitiv gerockt und einen sehr passenden Abschluss geschafft. Wer Muse einmal live gesehen hat, wird es verstehen. Sie sind einfach für die Bühne geschaffen. Sie bringen einen tollen Mix aus Musik, Stimme, Licht und Sound.

„The 2nd Law“ enthält übrigens auch einen meiner absoluten All-Time-Favorits von Muse. „Save me“ ist ein sehr untypisches Muse-Lied, denn es wird nicht von Sänger Matt Bellamy gesungern, sondern von Bassist Chris Wolstenholme, der es zudem auch geschrieben hat. Sehr zu empfehlen, wie eigentlich das gesamte Album. Nun aber für euch ein bisschen Madness. 😉

Und damit ihr versteht, was ich mit „Muse sind eine enorm gute Liveband“ meinte, hier noch das Akkustik-Stück „The 2nd Law: Isolated System“:

KW 29 / 2018 Avenged Sevenfold „Wish you were here“

Nun ist sie also gekommen. Die Woche, vor der ich mich seit vielen Wochen so sehr gefürchtet habe. Es sind noch zwei Tage, dann jährt sich Chester’s Tod zum ersten Mal. Ich weiß noch nicht, wie ich diesen Tag überstehen soll. Sicher ist, dass er wohl sehr tränenreich wird. Denn allein beim Schreiben dieser wenigen Zeilen stehen mir schon wieder die Tränen in den Augen.

Die Wahl des Songs der Woche ist mir hingegen sehr leicht gefallen. Denn es ist ein besonderes Lied, welches ich zum Einen schon sehr lange kenne und welches zum Anderen von einer sehr besonderen Band gesungen wird. Es ist die für mich beste Coverversion des Titelsongs des 1975 erschienenen gleichnamigen Meisterwerks von Pink Floyd: „Wish you were here“, gesungen von Avenged Sevenfold. Dieses Lied hat mir einfach den Atem geraubt, denn es wurde eben jenen gewidmet, die an jenem Abend, jenem Samstag beim diesjährigen Rock am Ring nicht da sein konnten. Und jenen, die nie wieder irgendwo dabei sein können. Sänger M. Shadows sagte dazu: „You guys know Pink Floyd? Metallica and Guns’n’Roses were the first bands that got me in the heavy metal and Rock’n’Roll but Pink Floyd is the band that made me fall in love with Rock’n’Roll forever. Do you guys know the verse of this one?“

Und es war endgültig um mich geschehen. Dieses Lied ist so sehr für jeden einzelnen passend, der eben nicht mehr bei uns ist. Ob für immer oder nur kurzzeitig. Und dann hauen die dieses Lied bei dem Konzert raus, wo ich eh schon herztechnisch angeschlagen war. Und dann kommt auch noch Synyster Gates mit seiner Gitarre und knallt ein Solo da hin, aber mit so viel Gefühl, wie man eine E-Gitarre nur gefühlvoll spielen kann. Es war einfach unfassbar magisch. In dem Moment war mir wohl schon klar, dass ich in Avenged Sevenfold eine Band gefunden habe, die mich aus meinem Loch retten kann. Dieses unfassbar große schwarze Loch, welches mich vor einem Jahr gnadenlos verschluckt hat. Zwischendurch sagt M. Shadows dann: „You’re ready for this, Germany? Sing this shit to the stars, alright?“ Und die Menschen vor der Bühne stimmen den Chorus ein und auch Syn singt mit einer unglaublich tollen Stimme, die ich ihm ehrlicherweise so gar nicht zugetraut habe. Tja. Was soll ich sagen? Alles zusammen passte einfach. Ebenso wie dieses Lied zu dieser Woche passt. Es ist mein größter Wunsch, dass Chester all das hier auf der Welt sehen könnte. Wie sehr wünsche ich mir, er wäre hier. Er wäre stolz auf uns. Und ich bin mir sehr sicher, dass er an jenem Abend dort oben gesessen hat und stolz auf mich war, dass ich endlich aufgestanden bin und seitdem versuche, meine Liebe zur Musik wieder zu finden. Mich wieder freue, neue Musik zu entdecken. Und dass es in Ordnung ist, wenn man neue Wege geht. Für mich werden Linkin Park immer meine „Once in a Lifetime Band“ sein und daran wird sich nie etwas ändern. Die letzten 17 Jahre kann mir, kann uns keiner mehr nehmen. Sie werden immer in meinem Herzen bleiben. Chester wird immer in meinem Herzen bleiben. Linkin Park is my band that made me fall in love with Rock’n’Roll forever. Ich wünschte, er wäre noch hier.

How I wish, how I wish you were here. Chester, I miss you so much. And my heart is breaking again this week. But I guess, I’m ready to let you go. ♥  I love you. Rest in Peace!

KW 30 / 2018 Mike Shinoda „Crossing a line“

Das Lied dieser Woche ist eine logische Konsequenz aus der vergangenen Woche. Nachdem Chester von dieser Welt gegangen ist, standen auf einmal fünf Jungs ganz allein da. Ohne ihren Anführer, ohne ihren Lead-Sänger, ohne ihre Stimme, die sie mit der Welt verbunden hat. Linkin Park sind in diesem Moment mit Chester mitgegangen. Zurück geblieben sind die restlichen Mitglieder. Einer von ihnen hat es geschafft, seine Trauer, seine Wut, seine Gefühle in der Musik zu verarbeiten. Bereits im Januar hat Mike Shinoda drei Singles rausgebracht, im Juni folgte dann ein komplettes Album. Die Single „Crossing a line“ kam Ende März / Anfang April raus und hat mich wieder einmal auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Für mich spiegelt dieses Lied meine aktuelle Phase wider. Altwire hat folgendes über „Crossing a line“ geschrieben:

Ultimately, “Crossing a Line” is a song about by crossing an invisible line which others may feel is a betrayal of your loved ones memory but is instead a method of coming to peace with grief that comes loss, and then finding a balance for healing.

„Letzten Endes ist „Crossing a line“ ein Song über das Überqueren einer unsichtbaren Linie, was sich wie ein Verrat an den Liebsten und den Erinnerungen an sie anfühlt. Dabei ist es vielmehr eine Methode, durch die Trauer und den Verlust Frieden zu finden und daraus ein Gleichgewicht für die Heilung wiederherzustellen.“

Und genau das fühle ich auch. Ich überquere diese unsichtbare Linie und versuche aus meiner Trauer herauszuwachsen, Kraft zu schöpfen und endlich neue Wege zu gehen. Mike singt: “This is not a goodbye now, I’m not going away, No I don’t have the answers but I do have the faith” Er glaubt fest daran, dass er es schaffen wird. Er bleibt wo er ist, er stellt sich seiner Trauer, seinen Ängsten. Er hat zwar keine Antworten, aber er hat einen festen Glauben. Und Glaube bewegt ja bekanntlich Berge.

Nach „Crossing a line“ habe ich bisher keines der weiteren Lieder von Mike gehört, geschweige denn das Album „Post-Traumatic“ komplett gehört. Es fühlt sich derzeit so an, als müsste ich diese Linie erst wirklich und wahrhaftig überqueren, bevor ich die nächste Stufe erklimmen kann.

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