American Football – ein neue Leidenschaft?

Bis vor kurzem konnte ich nicht viel mit Football anfangen. Es war eine Sportart, die ich nie verstanden habe. Was aber wohl eher daran lag, dass ich mich nicht damit beschäftigt habe und die Regeln nie verstanden habe. Seit einigen Wochen gucke ich nun also jeden Sonntag Abend die Spiele der amerikanischen Football Liga, der NFL. Seit der Trend auch zu uns rübergeschwappt ist, werden immer mindestens zwei Spiele im Free TV übertragen. Dazu gibt es viel Insider- und Expertenwissen von der Ran NFL Truppe rund um Icke (was für ein Typ) und Patrick „Coach“ Esume.

So habe ich also die Spiele der Regular Season bis hin zu den Play Offs geschaut und nun steht er an, das Sportereignis schlechthin: der Super Bowl LII. Das Spiel des Jahres – weltweit. Bevor ich hier groß über die Teams, das Spiel des Jahre und alles Weitere philosophiere, möchte ich versuchen, euch die Regeln etwas näher zu bringen.

Das 1×1 des American Football

American Football wird auf einem 100 Yard (entspricht 91,44 m) Feld zwischen zwei Mannschaften mit jeweils 11 Spielern gespielt. Jedes NFL-Team besteht aus 53 Spielern, aufgeteilt in Offensive (19 Spieler), Defensive (19 Spieler) und Special Teams (15 Spieler). Die Offense ist für die Punkte zuständig. Sie kommt dann auf den Platz, wenn das Team am Zug ist und den Ball in die Endzone des Gegners zu bringen. Die Defense ist dann am Zug, wenn die gegnerische Offense versucht zu punkten. Für das Special Team wird es ernst, wenn die Bälle gekickt oder gepuntet werden müssen.

Ziel des Spiels

Das Ziel des Spiels ist es, den Ball in die gegnerische Endzone zu spielen und einen Touchdown zu erzielen. Für den Touchdown gibt es sechs Punkte, einen Extrapunkt erzielt man mit einem Schuss durch die beiden gelben Torstangen hinter der jeweiligen Endzone. Drei Punkte gibt es zudem für ein Field Goal, doch dazu später. Das Team mit den meisten Punkten gewinnt. Die Spiele können auch unentschieden ausgehen – außer in den Kick-Off Spielen, in denen unbedingt ein Team als Sieger ermittelt werden muss.

Regular Season, PlayOffs & Co.

In der Regular Season (normale Spielsaison) sind die Teams in zwei sogenannten Conferences – der AFC (American Football Conference) und der NFC (National Football Conference) eingeteilt. Jeweils 16 Teams spielen dort gegeneinander. Die AFC als auch die NFC sind in North, East, South und West aufgeteilt – die Divisions, die ursprünglich durch die geografische Lage der einzelnen Teams entstanden sind. Aktuell sind die folgenden Teams Bestandteil der NFC:

East

  • Dallas Cowboys
  • New York Giants
  • Philadelphia Eagles
  • Washington Redskins

North

  • Chicago Bears
  • Detroit Lions
  • Green Bay Packers
  • Minnesota Vikings

South

  • Atlanta Falcons
  • Carolina Panthers
  • New Orleans Saints
  • Tampa Bay Buccaneers

West

  • Arizona Cardinals
  • San Francisco 49ers
  • Seattle Seahawks
  • Los Angeles Rams

 

Und die Teams der AFC:

East

  • Buffalo Bills
  • Miami Dolphins
  • New England Patriots
  • New York Jets

North

  • Baltimore Ravens
  • Cincinnati Bengals
  • Cleveland Browns
  • Pittsburgh Steelers

South

  • Houston Texans
  • Indianapolis Colts
  • Jacksonville Jaguars
  • Tennessee Titans

West

  • Denver Broncos
  • Kansas City Chiefs
  • Oakland Raiders
  • Los Angeles Chargers

Ziel der Regular Season ist es, möglichst viele Spiele zu gewinnen, um in die Conference-Games zu gelangen. Dort treffen die besten Teams der jeweiligen Division sowie zwei WildCard-Gewinner aufeinander. Die Conference-Games sind euch wahrscheinlich eher als PlayOffs geläufig. Das letzte Spiel der PlayOffs ist der Super Bowl, in dem der Sieger der AFC auf den Sieger der NFC trifft. In diesem Jahr sind das die New England Patriots gegen die Philadelphia Eagles.

Spielzüge

Den Weg zum Touchdown erreicht man über Spielzüge – die Versuche (Downs). Die angreifende Mannschaft stellt dafür ihre Offensive mit dem Quarterback (QB) auf. Die gegnerische Defensive versucht die Versuche durch Blocks und Tackles zu verhindern. Die Offensive muss den Ball in vier Versuchen mindestens 10 Yards nach vorn bewegen, um im Ballbesitz zu bleiben. Gelingt dies, erhält sie erneut vier Versuche. Gelingt es nicht, die 10 Yard zu überwinden, kommt das Special Team und der Ball wird entweder weit in die gegnerische Hälfte gepuntet (die Offensive ist noch in der eigenen Spielhälfte) oder in ein Field Goal (Entfernung von weniger als 45 Yards) verwandelt. Für den Quarterback gibt es zwei Möglichkeiten eines Spielzuges: Er kann den Ball entweder durch ein Passspiel an den Receiver oder durch ein Laufspiel an den Running Back übergeben. Wird er den Ball nicht los und stattdessen von der Defensive zu Boden geworfen, nennt man das einen QB Sack.

Football ist ein sehr strategisches, physisches aber auch psychisches Spiel. Es gibt sehr viele Spielzüge, die ein Spieler beherrschen muss. Jede Route, jeder Pass, jeder Standort eines einzelnen Spieler zu einer bestimmten Zeit wird vorher millimetergenau trainiert. Damit alle Spielzüge sitzen wie gewollt, hat jedes Team einen eigenen Coach, die Coordinator. Der Headcoach ist der Chef aller Coaches und kann in die einzelnen Spielzüge der Teams einwirken. Alle jene Züge stehen im sogenannten Playbook.

Regeln

Durch die Komplexität und teilweise grobe Härte des Spieles (Football ist ein sehr körperbetontes Spiel) ist es unumgänglich, die Sicherheit und Gesundheit der Spieler durch Regeln sicherzustellen. Die Durchsetzung der Regeln übernimmt eine ganze Riege an Referees, Schiedsrichter mit verschiedenen Aufgaben. Sehr angenehm finde ich hierbei die offene Darlegung der angewandten Regeln und Erläuterung aller Fouls. Die Referees geben das Gesehene an den Head-Referee weiter. Dieser ist über ein Mikro mit den Stadionlautsprechern verbunden und kann somit immer erklären, warum ein Foul gegeben wurde – oder eben auch nicht. Da die Spieler in der NFL Profis sind und die Sicherheit in jedem Fall vorgeht, sind insbesondere gesundheitsgefährdende Foul strengstens untersagt. So gibt es empfindlich hohe Geldstrafen für Spieler, die Gegenspieler am Kopf treffen – beispielsweise bei Helm gegen Helm Zusammenstößen. Auch sind Griffe in das Helmgitter des Gegners untersagt, ebenso wie Schubsen, Werfen, Beinstellen und noch vieles mehr.

Spielzeit

Gespielt wird in vier Vierteln (Quarter) á jeweils 15 Minuten. Zwischen dem zweiten und dem dritten Viertel gibt es eine Halbzeitpause. Diese dauert in der Regel 12 Minuten, während des Super Bowls wird sie aufgrund der Halftime-Show auch schon mal auf über 30 Minuten ausgedehnt. Das führt bei den Spielern immer wieder zu Problemen, da die Profis die ganze Saison über an die 12 Minuten gewöhnt sind. Je länger die Pause dauert, desto mehr kühlen die Körper aus und die Rückkehr auf das Feld wird mithin schwieriger.

Soviel zur Theorie. Wer nach den ganzen Informationen komplett den Überblick verloren hat, sollte nochmal einen Blick in dieses kleine Video werfen. Da gibt es das 1×1 nochmals verbildlicht.

Zudem kann ich euch das NFL Lexikon der wichtigsten Begriffe im American Football ans Herz legen, ebenso wie die Spieler-Positionen der einzelnen Teams.

Super Bowl 52 – 04.02.2018

Nun ist es also endlich soweit. Ich bin super gespannt, wie das Spiel heute Nacht ausgeht. Die Eagles sehen sich als Underdogs und können eigentlich nur gewinnen. Bei den Patriots ist das schon schwieriger. Sie werden als Favorit gesehen, nicht nur weil sie einfach seit Jahren das beständigste Team sind und mit ihrem Coach Bill Belichick und Super QB Tom Brady eine Erfolgs-Maschinerie an Bord haben. Sie sind einfach gut. Und ich habe sie in der kurzen Zeit einfach ins Herz geschlossen. Umso mehr freue ich mich nun, dass ich sie heute Abend im Super Bowl sehen werde und morgen hoffentlich mit Stolz behaupten darf, dass sie ein verdammt geiles Spiel abgeliefert haben. Wenn es so ist, gewinnen die Patriots zusammen mit Tom Brady zum sechsten Mal den Super Bowl. Wenn nicht? Dann weiß ich auch nicht. 😀 Ich bin gespannt. Schaltet ein. Pro7 überträgt das Spiel live ab 00:30 Uhr. Die Vorberichte starten ab 22:50 Uhr.

Mein Tipp: Eagles 24 : 28 Patriots. Die Patriots werden mit einem Rückstand von 21 : 7 in das 3. Quarter starten und dann eine grandiose Aufholjagd starten. ♥

3 Kommentare bei „American Football – ein neue Leidenschaft?“

  1. Hi, ich habe eine Frage zu einem alten Beitrag. Habe deinen Artikel zu „I’m Lucky. I’m Luke“ gelesen (http://steffis-bloglife.blogspot.de/2016/03/luke-mockridge-im-lucky-im-luke.html).
    Wir gehen am Samstag in die SAP-Arena in Mannheim zu dem neuen Programm. Auch dieses Mal ist wieder freie Platzwahl und ich bin etwas überfragt, wann man da sein sollte für gute Plätze. Du schriebst ja auch, dass ihr schon recht führ da wart und einen guten Platz bekommen habt. Wie viel früher wart ihr und wann würdest du empfehlen dort zu sein? Wir haben auch einiges an Anfahrt, da soll sich der Aufwand wenigstens lohnen 🙂

    Liebe Grüße
    Annika

    1. Hallo Anika,
      ich kenne leider den Saalplan der SAP-Arena nicht, aber grundsätzlich ist es nicht verkehrt, in der vorderen Hälfte zu sitzen, weil du dann eben auch die Mimik und Gestik richtig sehen kannst. Ansonsten gibt es aber auch Leinwände, auf denen man ebenfalls gut sieht.
      Wir waren gut eine Stunde vor Beginn dort und haben in Göttingen in der Lokhalle auf den Rängen gesessen. Das war sehr gut, aber ich kannte das Programm eben auch schon und wusste, was mich erwartet. 🙂
      Erzähle mir gern, wie es dir gefallen hat.

      Liebe Grüße
      Steffi

  2. Sehr schöner Bericht !

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