Ein neuer Mann in meinem Leben

Daiquiri

Darf ich vorstellen? Daiquiri.

Endlich kann ich euch den neuen „Mann“ in meinem Leben vorstellen. Es ist natürlich kein richtiger Mann, sondern ein neuer vierbeiniger Partner, von dem ich mir sehr viel erhoffe. Er ist meine neue Reitbeteiligung und ich bin immer noch glücklich, ihn so schnell gefunden zu haben. Dieses Glück möchte ich nun mit euch teilen, weshalb ich euch Daiquiri nun einmal vorstellen möchte.

Donnerhall – Daiquiri’s Vater

Daiquiri ist ein 15-jähriger Oldenburger Wallach mit einer tollen Abstammung. Er ist ein waschechter Donnerhall-Sohn, was er auch das eine oder andere Mal echt raushängen lässt. Aber dazu später.

Sein „Geld“ verdient Daiquiri als Vereinspferd. Dort ist er hauptberuflich als Voltigierpferd unterwegs. Da er dies aber nur zweimal in der Woche macht, hat er für die restlichen fünf Tage zwei Reitbeteiligungen, die ihn betüddeln und pflegen. Eine davon bin ich. Mir wurden zwei Tage zugeteilt, mit denen ich super zufrieden bin. Ich habe die Möglichkeit, ihn einmal unter Woche abends reiten zu können und einmal am Wochenende, wo ich vor allem frühs reiten kann. Das eröffnet doch viel mehr Möglichkeiten als Abends. Der Nachteil ist allerdings, dass ich diese Tage nicht nutzen kann, wenn ich nach Hause fahre.

Ausgebildet ist Daiquiri sehr solide. Er geht sehr gut an den Hilfen und läuft vor allem in der Dressur. Soweit ich bisher weiß, hat er es nicht so sehr mit den Stangen, geschweige denn Springen. Aber soweit sind wir noch lange nicht. Da ich ja auch viel mehr in der Dressur beheimatet bin, ist es mir auch ganz recht. Denn selbst so haben wir viele Möglichkeiten, uns die Zeit gemeinsam zu vertreiben.

Der Charakter

Man hört es ja immer wieder: manche Vererbungslinien scheinen bestimmte Charaktereigenschaften an ihre Nachkommen zu übereignen. So sagt man den Donnerhall-Kindern und Enkeln nach, sie wären – sagen wir es mal nett – etwas anders oder speziell. Aber sind wir doch mal ehrlich. Welches Pferd hat keine Eigenarten? Jeder Vierbeiner hat irgendwo eine Macke. Und genau das macht die Tiere doch so einzigartig und interessant, dass sie nicht wie jedes andere sind.

Daiquiri ist ein sehr ausgeglichener Zeitgenosse. Er lässt sich im Stall überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Ob in der Box oder am Putzstand, er steht dort und wartet, bis der nächste Schritt kommt. Das ist wirklich mega entspannend. Er ist wirklich zuverlässig, was das angeht. So kann ich ihn an den Putzstand bringen und dort auch einige Minuten stehen lassen. Wenn ich wiederkomme, steht er immer noch so da, wie ich ihn hingestellt habe und wartet, dass ich mich nun endlich um ihn kümmere.

Beim Reiten habe ich bisher auch nur gute Erfahrungen mit ihm gemacht. Er ist ein aufmerksames Pferd, dass gern mal schaut und miterleben möchte, was um ihn herum geschieht. Dabei ist er aber stets aufmerksam und zeigt mir durch sein Ohrenspiel, dass er immer auch an mich denkt. Er ist aufmerksam und wartet auf meine Hilfen. Und die muss ich mehr als präzise geben, denn sonst zeigt er mir gerne auch mal, dass ich etwas falsch mache.

Ansonsten habe ich auch schon mal versucht, seine Qualitäten rauszukitzeln. Wenn es passt, dann zeigt er, wo er herkommt. Sein Papa ist einer der bedeutendsten Dressurhengste aller Zeiten und Daiquiri hat eine angenehme Portion davon abbekommen. Ich habe mal aus Spaß eine Trabverstärkung probiert und weiß, dass da noch nicht mal ansatzweise das Ende seiner Qualität in Sicht war, aber das was er mir da gezeigt hat, war schon echt toll. Er ist richtig toll an das Gebiss rangetreten und hat zugelegt, dass ich einfach nur grinsen musste.

Daiquiri’s Erziehung würde ich als sehr gut beschreiben. Er hatte keinen schönen Start in sein Pferdeleben, wurde in seinen jüngeren Jahren viel rumgereicht und hatte nie eine richtige Bezugsperson. Seit er nun im jetzigen Stall zum Volti-Team gehört, hat er seinen festen Platz gefunden und das merkt man auch. Ihm wurden einige Dinge beigebracht, die den Umgang mit ihm sehr erleichtern. So kennt er es, vor dem Reinführen in die Box kurz stehen zu bleiben. Ebenso steht er auf der Koppel stets so lange, bis er ein Leckerli bekommt. Das macht es sehr einfach, ihn gemeinsam mit seinem kleinen verspielten Kumpel „Charly“ rauszubringen. Nach dem Reiten werden noch in der Stallgasse vor der Reithalle die Hufe ausgekratzt. Dazu kennt er es, stehen zu bleiben ohne dass ihn jemand festhält. Er steht auch, wenn man die Halle abäppelt, solange bis man ihn wieder abholt. Ebenso läuft er mir bereits hinterher, wenn ich ihn rufe.

Eine Unart hat er natürlich auch. Es wäre ja sonst auch wirklich langweilig. Putzen ist nicht wirklich sein Ding. Vor allem am Bauch ist er doch sehr unwillig und legt immer wieder die Ohren an. Ich rede mir aber ein, dass es das allgemeine Unwohlsein zum Ende des Winters bzw. der kalten Jahreszeit ist. Mich würde es auch nerven, wenn ich immer noch eine Decke tragen müsste und darunter das wechselnde Fell juckt. Aber da es derzeit vor allem nachts immer noch sehr kalt ist und Daiquiri eine kleine Mimose ist und sehr schnell friert, muss er da immer noch durch. Das führt leider zu einem enormen Unmut seinerseits. Aber es kommen bessere Zeiten. Und ich versuche ihm das Putzen auch immer so angenehm wie möglich zu machen. Derzeit bin ich noch auf der Suche nach seinem „Punkt“ – der Punkt, den er beim Putzen am Liebsten mag. Mal schauen, wann ich den finde.

Nun kennt ihr also den neuen Mann an meiner Seite. Ich hoffe, dass wir viel Spaß haben werden und gemeinsam an den uns gestellten Aufgaben wachsen werden.

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